Kreditkartenbetrug ist in jedem Fall sehr ärgerlich. Nach dem ersten großen Schreck kommt die Frage ob das Geld gerettet werden kann. Sowohl in Deutschland als auch im Ausland kommt es regelmäßig zum Kreditkartenbetrug.
Allerdings ist es möglich, sich gegen diesen Betrug zur Wehr zu setzen und im besten Fall bekommt man zumindest einen Teil vom Geld zurück. Die Kreditkartenunternehmen sind gut Versichert und in vielen Fällen tragen diese die Kosten des Betrugs.
Inhaltsverzeichnis
Kreditkartenbetrug bemerkt: Was tun als Opfer?
Wenn ein Kreditkartenbetrug bemerkt wird, ist der Ärger im ersten Moment groß. Dennoch sollte direkt gehandelt werden, um weiteren Schaden abzuwenden. Am besten sollten Sie so vorgehen:
- Ruhe bewahren und keine Hektik aufkommen lassen
- Sofort die Kreditkarte bei der Bank sperren lassen. Sperrnotruf: 116 116
- Kartenumsätze bzw. Abrechnungen genau prüfen
- Anzeige bei der Polizei erstatten (das kann für die spätere Schadensregulierung wichtig sein)
- Dokumentieren, wann die Karte gestohlen und wann sie gesperrt wurde
All diese Punkte sollten möglichst zeitnah nach dem Kreditkartenbetrug veranlasst werden, wenn man Sein Geld zurück will. Je eher eine Karte beispielsweise gesperrt ist, umso weniger kann damit Unheil angerichtet werden. Auf diesem Grunde ist es wichtig, in dieser Situation einen kühlen Kopf zu bewahren und systematisch und besonnen vorzugehen.
Wer haftet und bekommt man das Geld zurück?
Ob man das gesamte Geld zurück bekommt ist fraglich. Vom Gesetz her ist vorgeschrieben, dass der Karteninhaber maximal bis zu einem Betrag von 150 Euro haften muss. Allerdings wird dieser Wert bei vielen Banken oft niedriger angegeben, sodass nicht immer derselbe Betrag gilt.
Dennoch sollten immer auch die AGB der jeweiligen Banken beachtet werden. Dort sind meist weitere Regeln zur Haftung bei Verlust angegeben. Zudem ist es möglich, auf der Abrechnung ersichtliche Abbuchungen, die nicht vom Karteninhaber selbst verursacht wurden, direkt wieder zurückbuchen zu lassen. Somit kann der Verlust zumindest minimiert werden und man bekommt oft zumindest einen Teil des Geldes zurück.
So wird das bei Mastercard und Visa geregelt
Visa: Es ist möglich, die Kreditkarte direkt bei Visa sperren zu lassen. Nach der Sperrung können Sie zeitnah eine neue Karte anfertigen lassen. Visa arbeitet dabei eng mit der jeweiligen Bank zusammen, damit die Neubeschaffung möglichst schnell vonstatten geht. Zudem ist es möglich, dass Visa in dringenden Fällen Bargeld bei der Bank hinterlegt. Eine neue Karte kann innerhalb von ca. 3 bis 4 Tagen erstellt werden.
Mastercard: Auf der Website des Unternehmens ist zu lesen, dass man sich bei Kartenverlust direkt an sein Kreditinstitut wenden und die Karte sperren lassen soll. Es ist generell sinnvoll, innerhalb von ca. 1 bis 2 Tagen eine Ersatzkarte auszustellen zu lassen.
Sperrnummern: Notfall Hotline im In- und Ausland
Es gibt eine gültige Sperrnummer, die im In- und Ausland gültig ist: 116 116. Dort ist es jederzeit möglich, seine Karte sperren zu lassen. Wenn man sich gerade Ausland befindet, sollte bedacht werden, dass vor der eigentlichen Nummer die 0049 für Deutschland gewählt werden muss.
Anzeige bei Polizei notwendig?
Möchte man als Opfer von einem Kreditkartenbetrug sein Geld zurück ist es durchaus sinnvoll, eine Anzeige bei der Polizei zu stellen. Kreditkartenbetrug ist eine Straftat und sollte somit immer Konsequenzen nach sich ziehen. Zudem ist eine Anzeige auch ein Beweis, der später bei der Bank vorgebracht werden kann.
Oft dient dieser auch als Grundlage, wenn später Rückzahlungen geleistet werden sollen. Auch die Polizei kümmert sich zusätzlich, die Täter zu stellen und den Schaden aus dem Kreditkartenbetrug so gering wie nur möglich zu halten. Eine Anzeige bei der Polizei ist also durchaus sinnvoll. Generell ist sie nicht zwingend notwendig, aber zu empfehlen.
Stgb: Was ist die Strafe für Kreditkartenbetrug?
Je nach Schwere der Tat sieht das Strafgesetzbuch unterschiedliche Strafen vor. Maßgeblich sind die Paragraphen 152a, 152b, 263 und 266b anzuwenden (Quelle). Sie geben an, dass mitunter auch eine Geldstrafe ausreichen kann. Diese kann je nach Schwere der Tat entsprechend angepasst werden.
In besonders schweren Fällen kann es auch sein, dass eine Freiheitsstrafe verhängt wird. Die Länge der Strafe kann je nach Schwere der Tat unterschiedlich ausfallen und bis zu 10 Jahren betragen.
Bekannte Betrugsfälle bei Paypal, booking.com, Amazon & andere
Immer wieder hört man von verschiedenen Betrugsfällen, die mit Kreditkarten zu tun haben. Insbesondere bei größeren Portalen wie Amazon, Paypal (Quelle) oder booking.com (Quelle) kam es in der Vergangenheit schon des Öfteren zu größeren Betrugsfällen.
Oft werden sensible Daten gestohlen und somit ist es auch möglich, mit der jeweiligen Kreditkarte zu bezahlen. Auch wer die Kreditkarte mit Paypal verbunden hat, sollte entsprechend aufpassen. Unter anderem wurden auch schon bei Ebay Kleinanzeigen entsprechende Betrugsfälle gemeldet.
Im Internet sollte also generell auf die Sicherheit der Daten geachtet werden. Allerdings wird es hier nie einen vollständigen Schutz geben, da oft unsichere Stellen im Bezahlvorgang auftauchen.
Kreditkartenbetrug: So gehen Täter vor
Im echten Leben: Im realen Leben werden die meisten Kreditkarten geklaut. Oft gehen die Täter dabei sehr raffiniert vor, sodass man die Tat erst später mitbekommt. Es handelt sich hierbei unter anderem auch um organisierte Banden, die nach dem Diebstahl mit der geklauten Kreditkarte einkaufen gehen und diese belasten.
In diesem Video wird eine Betrugsmasche gezeigt:
Im Internet: Im Internet ist es meist so, dass die sensiblen Daten abgefangen werden. Das kann beispielsweise einfach per Mail oder auch über andere Methoden direkt im Bezahlvorgang geschehen. Sobald es vom Kartenbesitzer bemerkt wird, ist es meist schon zu spät. Mit den abgefangenen Daten ist des dann möglich, direkt im Internet weiter zu shoppen und mit den geklauten Daten shoppen zu gehen.
Im nachfolgenden Video wird der Betrug im Internet erklärt:
Vor Betrügereien schützen: So geht’s
Um sich vor Betrügern zu schützen, gibt es einige Möglichkeiten, die den Betrug an sich erschweren. Somit kann in einigen Fällen zwar kein Betrug verhindert werden, aber er wird definitiv erschwert.
- PIN nirgends notieren und niemandem mitteilen
- Kreditkarte nicht aus der Hand geben
- Bei der Eingabe des Pin an Geldautomat und im Geschäft immer vorsichtig sein
- Verwenden Sie einen RFID Blocker im Geldbeutel
- Im Internet wird nie nach dem Pin gefragt, wenn doch ist es meist ein Betrug
Um die Sicherheit weiter zu erhöhen wurden im Laufe der Zeit verschiedene Sicherheitssysteme eingeführt. Diese werden im nächsten Video erklärt:
Schutzhüllen für Kreditkarten sinnvoll?
Generell sind solche Schutzhüllen (NFC und RFID Blocker) durchaus empfehlenswert. Diese halten die Strahlung nach außen hin ab und somit wird es für außenstehende Personen nur sehr schwer möglich, die entsprechenden Daten aus der Kreditkarte auszulesen. Somit können die Karten auch nicht verwertet und weiter verwendet werden.
PIN nirgends notieren
Die PIN Nummer für die Kreditkarte sollte man sich merken. Sobald sie notiert wird, läuft man Gefahr, dass sie in falsche Hände geraten könnte. Zudem können Banken dabei durchaus auch Fahrlässigkeit vorwerfen. Im schlechtesten Falle, wird daraufhin nicht einmal der entstandene Schaden reguliert. Die PIN sollten Sie sich also immer merken. Am besten ist die Festlegung einer Wunsch PIN, welche immer im Gedächtnis bleibt.
Bei PIN Eingabe am Automat und im Geschäft vorsichtig sein
Sobald die PIN im Geschäft oder auch am Automat eingegeben werden muss, sollte besonders vorsichtig vorgegangen werden. Sie sollten sich im Voraus am besten absichern, dass niemand in der Nähe steht und die Eingabe mitbekommt. Zudem kann die Hand über das Tastenfeld gelegt werden, damit niemand erkennt, welche Ziffern eingegeben werden.
Firewall am PC um Hackerangriff zu verhindern
Wer im Internet aktiv ist und dort mit der Kreditkarte bezahlen möchte, der sollte unbedingt darauf achten, dass die Firewall am PC auf dem neusten Stand der Technik ist. Nur so ist es möglich, die Angriffe von Hackern zu unterbinden. Dadurch werden dann meist auch keine Daten abgefangen. Weitere Tipps direkt von der Polizei: Link