Die 5 häufigsten Fehler bei der Baufinanzierung

Der Kauf einer Immobilie zählt zu den größten finanziellen Entscheidungen im Leben. Fehler bei der Baufinanzierung können daher erhebliche langfristige Folgen haben.

In diesem Beitrag zeigen wir die fünf häufigsten Fehler bei der Baufinanzierung auf. Klar, kompakt und ohne Ausschmückungen erfährst du, welche Stolperfallen du kennen und vermeiden solltest.

Unser Ziel ist es, dir konkretes Wissen zu vermitteln, damit du fundierte und finanziell sichere Entscheidungen treffen kannst. Wir beginnen direkt mit dem wichtigsten Thema: dem Eigenkapital.

Fehlende Eigenkapitalbasis

Ein häufiger Fehler ist die Finanzierung mit zu geringem oder gar keinem Eigenkapital. Banken bevorzugen Finanzierungen, die mindestens 20 Prozent Eigenkapital enthalten, da dies ihr Risiko reduziert.

Eine Finanzierung ohne ausreichende Eigenmittel erhöht nicht nur die Kreditkosten durch höhere Zinsen, sondern gefährdet auch die finanzielle Stabilität, insbesondere in Krisenzeiten oder bei unerwarteten Ausgaben.

Unzureichender Vergleich von Finanzierungsangeboten

Ein weiterer verbreiteter Fehler liegt im mangelnden Vergleich verschiedener Angebote. Wer das erste Finanzierungsangebot akzeptiert, verpasst möglicherweise bessere Konditionen und niedrigere Zinsen.

Es empfiehlt sich, mehrere Angebote unterschiedlicher Banken, Sparkassen oder Finanzierungsplattformen systematisch zu vergleichen. Schon minimale Zinsunterschiede bedeuten über die Laufzeit hinweg erhebliche Kostenunterschiede. Im Internet kann man die Kosten mit Tools wie dem Baufi24 Rechner leicht vergleichen.

Um zu verdeutlichen, wie stark sich die Wahl der Zinsbindung auf Zinssatz und monatliche Belastung auswirkt, findest du hier eine beispielhafte Übersicht von fünf Finanzierungsangeboten mit unterschiedlichen Laufzeiten und Konditionen.

Bank Zinsbindung (Jahre) Effektivzins p.a. Monatliche Rate* Gesamtkosten*
Bank A 5 Jahre 2,95 % 948 € 113.760 €
Bank B 10 Jahre 3,15 % 966 € 115.920 €
Bank C 15 Jahre 3,35 % 985 € 118.200 €
Bank D 20 Jahre 3,55 % 1.004 € 120.480 €
Bank E 25 Jahre 3,75 % 1.024 € 122.880 €
*Beispielrechnung für eine Kreditsumme von 200.000 Euro mit einer anfänglichen Tilgung von 2 % pro Jahr.

Falsche Einschätzung der monatlichen Belastbarkeit

Viele Kreditnehmer überschätzen ihre finanzielle Belastbarkeit bei der Planung der monatlichen Kreditrate. Häufig wird das verfügbare Einkommen zu optimistisch bewertet, was bei unerwarteten Ausgaben schnell in finanzielle Engpässe führt.

Experten empfehlen, dass die monatliche Rate nicht mehr als 35 bis maximal 40 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens betragen sollte. Zudem ist es ratsam, Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben einzuplanen, um finanzielle Flexibilität zu sichern.

Im Hinblick auf die Entwicklung, dass Deutsche ihre Immobilien immer riskanter finanzieren, raten wir zur Vorsicht und einem Sicherheitspuffer. Die möglichen Folgen einer zu risikoreichen Finanzierung werden auch hier gut beschrieben.

Unterschätzte Nebenkosten beim Immobilienerwerb

Viele Kreditnehmer überschätzen ihre finanzielle Belastbarkeit bei der Planung der monatlichen Kreditrate. Häufig wird das verfügbare Einkommen zu optimistisch bewertet, was bei unerwarteten Ausgaben schnell in finanzielle Engpässe führt.

Experten empfehlen, dass die monatliche Rate nicht mehr als 35 bis maximal 40 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens betragen sollte. Zudem ist es ratsam, Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben einzuplanen, um finanzielle Flexibilität zu sichern.

Folgende Punkte helfen dir, deine monatliche Belastbarkeit realistischer einzuschätzen:

  • Faustregel beachten: maximal 35–40 % des Nettoeinkommens für Kreditrate einplanen
  • Laufende Fixkosten wie Strom, Heizung und Versicherungen einkalkulieren
  • Regelmäßige Rücklagen für Instandhaltung und Reparaturen berücksichtigen
  • Finanzielle Reserven für unerwartete Ereignisse bilden (z.B. Krankheit, Jobverlust)
  • Zukünftige Veränderungen der Lebenssituation berücksichtigen (z.B. Familiengründung, Arbeitsplatzwechsel)

Wer diese Punkte sorgfältig beachtet, vermeidet finanzielle Überlastung und sorgt für eine langfristig stabile Finanzierung der Immobilie.

Kostenart Berechnung Beispiel bei 250.000 € Kaufpreis
Grunderwerbsteuer je nach Bundesland 3,5 % – 6,5 % 8.750 € – 16.250 €
Notar- und Grundbuchkosten ca. 2 % ca. 5.000 €
Maklerprovision ca. 3,57 % – 7,14 % (inkl. MwSt.) 8.925 € – 17.850 €
Finanzierungskosten (z.B. Gutachten, Bereitstellungszinsen) variabel, ca. 0,5 % – 1 % 1.250 € – 2.500 €
Umzug & Renovierung variabel, ca. 1 % – 3 % 2.500 € – 7.500 €

Zu kurze oder falsche Zinsbindung gewählt

Ein häufiger Fehler bei der Baufinanzierung ist die Wahl einer unpassenden Zinsbindungsfrist. In Zeiten niedriger Zinsen erscheint eine kurze Laufzeit attraktiv, birgt jedoch das Risiko höherer Anschlusszinsen nach Ablauf der Bindung.

Um Planungssicherheit zu gewährleisten, empfehlen Finanzexperten eine längere Zinsbindung von mindestens 10 bis 15 Jahren. Gerade bei historisch niedrigen Zinsen schützt eine längere Zinsfestschreibung vor zukünftigen Zinsanstiegen und sichert langfristige Kalkulierbarkeit.

Fazit: So vermeidest du typische Fehler bei der Baufinanzierung

Die genannten Fehler lassen sich durch sorgfältige Planung und realistische Kalkulation weitgehend vermeiden. Prüfe dein Eigenkapital kritisch, vergleiche mehrere Finanzierungsangebote gründlich und kalkuliere deine monatliche Belastung mit ausreichend Sicherheitsreserve.

Beziehe zudem sämtliche Nebenkosten bereits zu Beginn in deine Kalkulation ein und wähle die Zinsbindung passend zur aktuellen Zinssituation. Eine gründliche und realistische Planung ist der Schlüssel zu einer langfristig sicheren und tragfähigen Baufinanzierung.


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